Knigge fürs Büro

Flache Hierarchien, das Unternehmens-Du, Casual Outfit von Montag bis Freitag und regelmäßige Home-Office-Tage: Was früher die Ausnahme war, wird immer mehr zum Normalfall.

Knigge fürs Büro – wenn aus Benimmregeln Teamspirit wird

Was im Team gut ankommt, und welche Fettnäpfchen es zu vermeiden gilt, verrät unser Büro-Knigge.

Jeden Tag Blusen bügeln, Hosenanzug in die Reinigung bringen, und Arbeitskolleginnen Jahrzehnte lang siezen – diese Zeiten sind weitgehend vorbei. Weiterhin hoch im Kurs steht aber Teamfähigkeit: In Stellenanzeigen gehört diese Eigenschaft zu den meistgenannten Soft-Skills.

Trotz aller Lässigkeit im Büro bedeutet Teamfähigkeit auch, dass wir uns im Umgang mit Arbeitskolleginnen und Kollegen an bestimmte Benimmregeln halten. Das Problem: Einen allgemeingültigen Knigge mit verbindlichem Verhaltenskodex gibt es heute nicht mehr. Was im Team gut ankommt, und was man sich besser verkneifen sollte, unterscheidet sich je nach Unternehmen oder sogar nach Abteilung. Vor allem für Führungskräfte, aber auch für alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen ihre berufliche Karriere wichtig ist, bedeutet das: Die Arbeitskolleginnen und Kollegen mit ihrem ganz eigenen Teamspirit kennenzulernen und zu verstehen ist die Basis für Erfolg im Job.

Dos und Don’ts im Team – eine Sache der Unternehmenskultur

Doch wie findet man heraus, welche Business-Etikette im eigenen Büro gilt? Aufschluss darüber geben zum Beispiel:

1. Die Unternehmensphilosophie auf der Webseite:

Viele Firmen formulieren hier explizit aus, wie sie sich selbst sehen, und welche Werte ihnen wichtig sind.

2. Beobachtungen:

Wie verhalten sich die Kolleginnen und Kollegen? Worüber wird gelästert, was wird gelobt?

3. Arbeitskolleginnen und Kollegen:

Wenn unklar ist, wie im Unternehmen bestimmte Dinge gehandhabt werden, ist fragen auf jeden Fall erlaubt – vor allem, wenn man neu im Job ist.

Tipp: Fragen zu persönlichen Dingen am besten mündlich unter vier Augen stellen und möglichst an die Teamleitung richten.

Außerdem gibt es nach wie vor ein paar Dos und Don’ts, diein fast allen Büros nach dem Vorbild von Knigge als gutes Benehmen gelten oderauch Anstoß erregen.

Business-Etikette – das kommt im Team an:

Die Arbeitskolleginnen und Kollegen grüßen und sich verabschieden: Natürlich geht man in großen Firmen nicht durch das ganze Unternehmen, um alle zu     begrüßen. Aber wenn man sich begegnet und kennt, gehört eine Begrüßung und Verabschiedung immer noch zum guten Ton. Wie das konkret aussieht, hängt von der Unternehmenskultur ab – hier ist vom formalen „Guten Tag“ bis zum Emoji per Teams alles erlaubt.

Beteiligung an Team-Aktivitäten: Firmenfeiern, gemeinsam finanzierte Geburtstagsgeschenke für Kolleginnen und Kollegen, oder Smalltalk in der Whats-App Gruppe – so unterschiedlich die Gepflogenheiten in den verschiedenen Teams auch sind, in einem Punkt sind doch alle Unternehmen gleich: Es wird erwartet, dass man sich an der ein oder anderen Aktivität beteiligt.

Zuverlässigkeit: Auch wenn es nicht immer und überall klappt – vereinbarte Termine und Zusagen einzuhalten schafft im Team Vertrauen und sorgt für einen     harmonischen Arbeitsalltag. Verbindlichkeit und Verlässlichkeit werden deshalb in jedem Büro geschätzt.

No Goes im Büro:

Unordnung und mangelnde Hygiene: Zwar unterscheiden sich Firmen, was die Häufigkeit der Reinigung angeht, und der Anspruch an Sauberkeit mag bei einem IT-Start-up anders sein als in einer Bank. Dennoch sollten Gemeinschaftsräume wie Küche und Toilette so hinterlassen werden, wie man     sie vorgefunden hat. Schimmelkulturen im Kühlschrank werden – unabhängig von der Unternehmenskultur – in keinem Büro geduldet

Arbeitskolleginnen und Kollegen bei Privatgesprächen mithören lassen: Mal kurz eine Verabredung oder einen Arzttermin verschieben – kein Problem. Sich im Büro     mit der besten Freundin über das letzte Date zu unterhalten – unangebracht.

Unkollegiales Verhalten: Mit den Mitbewerbern in Konkurrenz zu treten gehört zum Geschäft, aber innerhalb des Teams auf Kosten anderer den eigenen Vorteil     zu suchen, wird in der Regel nicht akzeptiert. Das gilt im Kleinen wie im Großen. Sich ständig aus der Süßigkeitenschublade zu bedienen, ohne jemals selbst etwas beizusteuern, ist ebenso ein No Go, wie einen Teamerfolg gegenüber der Geschäftsleitung als eigene Leistung zu präsentieren.

Auch wenn jedes Büro und in großen Unternehmen oft sogarjede Abteilung in bestimmten Bereichen eigene Spielregeln hat, bleibt bei allerVielfalt in puncto Business-Etikette ein gewisser Grundkonsens erhalten. Fairness, Solidarität und Teamgeist sind zeitlose Werte, und im Berufslebengefragter denn je.

Teaser: Was kommt im Team gut an, und wo lauernFettnäpfchen? Unser Knigge fürs Büro gibt Orientierung über dieBusiness-Etikette von heute.

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